Montag, 29. August 2011

Tour auf die Wilde Leck

Am Dienstag, 23.8., nutzten wir das strahlend schöne Wetter für unsere erste grössere Bergtour. Mit dabei waren neben Florian und mir auch Mario (Koch) und Mario (Sohn von Christine).

Um 5:30 machten wir uns auf über den nun fast vollständig blanken Wütenkarferner, vorbei am kleinen See im Wütenkarsattel hinüber zum gewaltigen Sulztalferner. Nach dessen Überquerung nahmen wir den Aufstieg über die Südwand hinauf zum Gipfel der Wilden Leck (3361 m ü. M.) in Angriff.

Neben dem anspruchsvollen, aber interessanten Aufstieg ist die atemberaubend schöne Aussicht wohl der Grund dafür, dass dies Florian's Lieblingsberg ist. Diese Tour war sicher das bisher Anspruchvollste, was ich in den Bergen gegangen bin. Dennoch hatte ich dank der kundigen Anleitung und Unterstützung meiner beiden "Bergführer" immer ein gutes Gefühl und konnte die Wanderung geniessen. Es war auch das erste Mal für mich, dass der Abstieg einfacher war als der Aufstieg auf dem gleichen Weg - interessant...
Hochstubaihütte vom Wütenkarferner aus

Morgenstimmung über dem Sulztalferner mit der Wilden Leck im Hintergrund

Der "alte" Mario in der Wand

Eine kurze Verschnaufpause

Unser junger "Steinbock" Mario

Blick vom Gipfel auf den gewaltigen Sulztalferner

Riesiger Gletscherbruch am Fusse des Ostgrats der Wilden Leck

Blick hinüber zur Hochstubaihütte

"Gross-Mario", ich und "Klein-Mario" am Gipfelkreuz

Florian und Mario am Gipfelkreuz

Passage in der Südwand

Florian beim Klettern

Das Gipfelkreuz in der Sonne aus der Südwand betrachtet

Geschafft! Am Fusse der Südwand am Gletscher vor dem Rückweg

Wasserfall im Sulztalferner

Wunderschöner kleiner See im Wütenkarsattel

Sonnenuntergang am 23. August

weitere Impressionen

Sonnenuntergang am 22. August


Die ordentlichen Gäste und ...

... die Ausreisser ;-)

Montag, 22. August 2011

Eine Feier vom Feinsten

 Die Einweihungsfeier ist mehr als gelungen!

Schon ab früh morgens war das Wetter strahlend schön und es windete kaum. Tagsüber konnten wir viele Gäste begrüssen, ebenso die nach und nach eintrudelnden Gäste. Florian, Christian (Obstlerhütte) und Christian (Bayern) stellten das Feuerwerk fertig auf, Simone und ich bedienten die Gäste und Marianne (Mutter von Florian), Mario (Koch), Anton und Christine (Geschwister von Florian) schmissen die Küche. Zitat Marianne: "Ich habe sicher 100 Kaiserschmarrn gemacht!" :-)

Um halb vier begann vor der Hütte der offizielle Teil mit den Reden von Hüttenwart und 1. Vorsitzendem der Sektion Dresden. Dannach gab es eine Messe zur Weihe des Anbaus. Anschliessend nagelte der jüngste Lehrling des Baus - stilecht in Lederhose etc. - das Kreuz an den First samt dazu gehörendem Zimmermannsspruch.

Zum Abendessen wurde wie üblich ein Dreigängemenü serviert, was die geladenen Arbeiter und Sektiönler sehr genossen. Anschliessend konnte bei fast Windstille ein wunderbarer Sonnenuntergang genossen werden. Dannach folgte das eigentliche Highlight des Abends: das Feuerwerk. Die Einstimmung erfolgte durch Anton, der vor der Hütte schnellte (eine traditionelle Art des Peitschenknallens, mit dem sich die Hirten früher über grössere Distanzen verständigten), was ein tolles Echo von den umliegenden Bergen erzeugte. Anschliessend wurde in Büchsen Richtung Warenkarseitenspitze Feuer entzündet, die ein Kreuz bildeten. Dies war - unterstützt von der entsprechenden Musik - der erste Gänsehaut Moment.

Mit einem Knall (sog. raptor) wurde dann das Feuerwerk gestartet. Obwohl ich bei der gesamten Vorbereitung dabei war, übertraf das Spektakel alle meine Vorstellungen. Es war ein grandioses Feuerwerk, super auf die Musik abgestimmt und einfach nur eindrücklich. Das werde ich sicher nicht so bald vergessen! Sogar die Leute unten in Sölden konnten mitsehen und waren begeistert! Herzliche Gratulation den beiden Feuerwerkern, die neben der Zeit auch viel Herzblut in die Sache steckten.

Am Sonntag schliefen wir dann etwas länger und hatten mit 7 Nachtlern einen ruhigen Tag. Auch heute waren wenig Tagesgäste und nur vier Nachtler. Morgen nutzen wir die Gästeflaute, stehen frühfrüh auf und gehen auf die Wilde Leck, Florian's Lieblingsberg. Ich freue mich auf die Tour, das Wetter sollte auch passen. Neben Florian werden Mario (Koch) und Mario (Sohn von Christine) mit dabei sein.


Sonnenuntergang am 17. August

Speisesaal am 20. August

Sonnenuntergang am 20. August



Sonnenuntergang am 20. August
Der jüngste Lehrling der Baustelle legt nach erfolgreichem Nageln am First spät abends noch eine Schuh-Blattler-Einlage ein :-)

Florian und Christian von PyroPro mit der 200er Kugelbombe während des Aufbaus

Freitag, 19. August 2011

Die Einweihung naht

Diese Woche war ziemlich viel los. Von Dienstag bis Donnerstag war traumhaftes Wetter, was sich sowohl im Tagesgeschäft, als auch bei den Nächtigungen niederschlug. Es war zwar streng, aber dafür genoss ich die Pausen in der Sonne sehrsehrsehr. Unser Viererteam hat sich inzwischen gut eingespielt.

Morgen Samstag ist die Einweihung des neuen Anbaus. Es werden zahlreiche Gäste seitens der Bauarbeiter und seitens der Sektion Dresden erwartet. Wir bekommen zum Glück noch Unterstützung von Florians Familie, um den Ansturm zu bewältigen. Im Anbau sind nur noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, was die Arbeiter nächste Woche noch machen können. Dann ist endlich "ausgebaut" ;-)

Gestern sind Christian und Tobi (Blitz) aus Bayern gekommen. Sie helfen Florian und Christian beim Feuerwerk-Aufbau. Heute Morgen sind die Bauarbeiter und ihr Material abgeholt worden, dafür Christian, Simone und das Ehepaar Gläser (Erika und Hannes) gekommen. Heiko, der Hüttenwart, ist mit Frau und zwei weiteren unterwegs. Der Rest der Gäste kommt morgen. Der Wetterbericht ist gut.

Mit Simone habe ich heute die Notlager herausgeputzt, während die Herren das Feuerwerk aufstellen. Jetzt wagen wir uns dann an ein Tiramisú für mindestens 60 Gäste - mal sehen... :-)

Montag, 15. August 2011

Besuch von Mirj und Alex

Helikopter "zu Besuch"

 Am Samstag ist eine neue Maschine von HeliTirol vorbeikekommen. Der Pilot und der Einweiser haben den Testflug genutzt um mit drei Kollegen bei uns zum Zmittag einzukehren - das möchte ich auch mal haben! :-)


Sonnenuntergang am 13. August
 Am Samstag war dann tatsächlich schönstes Wanderwetter, nicht zu heiss mit Sonne und wenigen Wolken. Es kamen viele Tagesgäste und dann die erwarteten 45 Nächtler, sowie einige unangemeldete. Erstmals konnten wir so Leute im neuen Dachraum des Anbaus unterbringen. Neben dem frischen Holzgeruch wurde die Abgeschiedenheit - sprich Schnarchfreiheit - von den Gästen geschätzt ;-)

Die Aufteilung in Servier-, Schöpf- und Spülteam klappte dank der Hilfe der Familie bestens, sodass wir mit dem Ansturm gut und schnell fertig wurden.


Sonnenuntergang am 13. August
Die MIP (most important people) waren für mich aber natürlich Mirj und Alex :-) Ich konnte mir dank der Familienunterstützung sogar gut Zeit nehmen, um mit ihnen zu plaudern. Ich habe mich sehr über ihren Besuch gefreut und ich hoffe, es hat beiden gefallen, auch wenn die An- und vorallem die Abreise mit dem öV eher beschwerlich war. Ebenso wie der Aufstieg, gäll Mirj ("schrecklich" im O-Ton von Mirj) :-D


Vollmondaufgang am 13. August
Für die Strapazen wurden die beiden aber mit einem prächtigen Sonnenuntergang und einem sehenswerten Vollmondaufgang über der Warenkarseitenspitze entschädigt.
Mirj und Alex

Am Sonntag sind die beiden dann bei ebenfalls schönem Wetter wieder abgestiegen, ebenso die gesamte Familie und der Koch. So waren gestern nur Florian, Marianne und ich oben. Für die 11 Gäste reichte das aber gut. Nur Florian musste heute Nacht wegen dem Sitzleder von fünf Hildesheimern etwas leiden, aber das tüchtige Ausschlafen hat genützt... ;-)

Heute war das Wetter neblig, verschneit und einfach nur pfui. Aber es haben sich tatsächlich zwei Tagesgäste und zwei unangemeldete Nächtler hier hoch verirrt. Wir hatten uns schon auf gemütliche "Gschwellti" mit Käse etc. mit dem Bergführer und seinem Gast eingestellt. Jetzt müssen wir aber doch noch einmal kurz in die Hosen steigen und was zaubern - än Guete!

Morgen kommen dann Koch und Bauarbeiter wieder eingeflogen (heute war Feiertag). Ebenso eine Wetterbesserung. Ich freue mich schon auf den Kaffee in der Sonne nach dem morgendlichen Putzen :-)

Freitag, 12. August 2011

Warenkarseitenspitze inkl. Rutschpartie

Gestern war ein wunderschöner Tag. Es ging kaum ein Wind und die Sonne strahlte von morgens bis abends. Spontan gingen Gisela, Melanie, Christoph und ich auf die Warenkarseitenspitze. Hoch gingen wir ziemlich zügig, doch oben genossen wir sicher eine Stunde mit Aussicht Anschauen und Sünnelen. Es war ein absoluter Traum! B-) Gisela's Gesichtsfarbe zeugt nachwievor von der Sonne ;-) Den Runterweg verkürzten wir uns mit einer Plastiksack-Schlittelpartie über den Gletscher. Juhui, ein besonderer Plausch nicht nur für die Kinder! :-)

Heute hatten wir nur wenige Tagesbesucher und ca. 15 Nächteler. Gisela, die Kinder und die Arbeiter sind heute vom Helikopter geholt worden. Dafür sind jetzt Gerhard (Mann von Christine), Mario (Sohn von Christine), Andrea (Freundin von Koch Mario) und Anton (Bruder von Florian) oben. Morgen kommt dann noch Christine (Schwester von Florian) hoch. Jetzt gibt es dann gleich eine Käseverkostung, denn Gerhard ist Käsesommilier - mmh..! Ich habe mir extra den Znacht verkniffen ;-)

Morgen haben wir dann Full House. Besonders freue ich mich natürlich auf den Besuch von Mirj und Alex. Der Wetterbericht schaut vielversprechend aus!


Sonnenuntergang am 11. August

Aussicht von der Warenkarseitenspitze Richtung Hochstubaihütte

Melanie, Gisela und Christoph am Gipfelkreuz auf der Warenkarseitenspitze

Sonnenuntergang





Sonnenuntergang vom 10. August 2011

Mittwoch, 10. August 2011

Warenkarseitenspitze und Nebelkogl

Gestern bin ich mit Florian auf die Warenkarseitenspitze und den Nebelkogl gegangen. Das Wetter war bedeckt, aber trocken und bitterkalt. Dennoch konnten wir aufgrund der trockenen Luft recht weit sehen. Ich habe die "Wanderung" sehr genossen. Es war gut zu gehen, trotz der dünnen Schneeschicht auf den Steinen. Nur dem Grat entlang war es leicht eisig.

Nachdem es gestern Nachmittag wieder schneite, ist es seit heute Mittag wieder sonnig. Leider ist es immer noch kalt und der Wind weht. Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich ein bisschen in die Sonne zu legen B-)

Heute haben wir Holländer, Deutsche, Österreicher und Italiener oben - es ist also wieder einmal etwas los ;-)
Himmelsleiter von oben

Platte am Gipfelkreuz auf der Warenkarseitenspitze (3345m)

Blick von der Warenkarseitenspitze Richtung Hochstubaihütte

Das von Florian, seinem Bruder und seinem Cousin hochgetragene und zu Ehren des Vaters erreichtete Gipfelkreuz

Windkelch am Gletscher

Montag, 8. August 2011

Wechselhaft

Nach den strahlend schönen Tagen hat uns das wechselhafte Wetter wieder. Als ich mit Gisela am 4. noch einmal auf den Nebelkogl ging, konnten wir noch einmal einen schönen Sonnenuntergang geniessen. Anschliessend waren die Abende wieder verhangen. Der Helikopter erwischte am Mittwoch eine Nebellücke und konnte die Arbeiter hoch und einigen Müll mit ins Tal nehmen. Florian musste sich dabei als Einweiser betätigen, was er erfolgreich meisterte :-)
Der Helikopter-Einweiser Florian
Wie im letzten Post erwähnt, kamen am Mittwoch vier Arbeiter aus Deutschland angereist. Für diese wurde extra der Helikopter angefordert, da die vier Rucksäcke mit den Arbeitsgwändli ja ach so schwer waren. Um 10 Uhr angekommen folgte die Kaffee-Pause, um 11 Uhr die Bierpause (kein Scherz!) und um 12 Uhr das Mittagessen. Nach einem weiteren "5 Minuten-Kaffee" im Anschluss ans Mittagessen konnte dann mit der Arbeit begonnen werden. 

Resultat der Arbeit: der Elektriker hat (immerhin!) das Licht im Männer-Waschraum zum Leuchten gebracht. Die Kabel hängen aber nach wie vor offen über der Kellertreppe und der Dreck vom Bohren liegt immer noch im Waschraum. Die drei (!) Maler haben die zwei Räume gestrichen, jedoch haben sie sämtliche Spalten nicht zugespachtelt, die Platten schimmern durch die Farbe und den Kantenschutz für die Fenstereinbuchtungen haben sie nicht angebracht. Am Donnerstag sind sie nach ausgiebigem Frühstück wieder 'gen Deutschland abgerauscht - diesmal immerhin zu Fuss...

Dies erklärt auch, warum dem Hüttenwirt inzwischen langsam aber sicher die Nerven ausgehen... Am Samstag Abend war dann einer der Oberen der Sektion Dresden zu Gast, der für Florians Anliegen offene Ohren hatte. So werden wohl die einen oder anderen etwas zu hören bekommen, denn der gute Mann war Oberst im Bundesheer und wird wohl den Tarif durchgeben können ;-)
Vom Einstieg in die Himmelsleiter
Von Freitag bis Sonntag war dann erneut Christian aus Bayern zu Gast. Diesmal brachte er seinen Bruder, den Onkel und die Eltern mit. Wir genossen zwei sehr gemütliche Abende mit den fünfen.

Gestern Sonntag hatten wir dann zum ersten Mal keine Nächtigungsgäste. So hatten wir einen ruhigen Nachmittag und Abend und konnten heute bis 10 Uhr schlafen - juhui! :-) Der Helikopter konnte wegen des Nebels im Tal nicht fliegen, sodass die Handwerker zu Fuss hochgehen mussten. Aber diesen macht das nichts aus und sie sind schon beim Arbeiten.

Florian hat einen Freund, Mario, als Koch engagiert, um seine Mutter zu entlasten. Dieser fällt es aber schwer etwas kürzer zu treten nach so einer langen Zeit der aktiven Organisation des "Haushalts" hier oben. Mal sehen wie es weitergeht, ich hoffe, sie nimmt die Hilfe an, damit sie sich von der Herzwandverletzung besser und schneller erholgen kann...



  Ab Mittwoch ist schönes Wetter gemeldet, auch fürs Wochenende (speziell @ Mirj :-) )

Mittwoch, 3. August 2011

Mit den Kindern auf dem Nebelkogl

Melanie, Christoph, Gisela (nicht auf dem Bild) und ich auf dem Nebelkogl mit der Hütte im Hintergrund

Montag und Dienstag sind meine Eltern zu Besuch gekommen. Sie haben die beiden schönsten Tage erwischt seit ich hier oben bin. Das Wetter war strahlend schön und die Temperaturen sehr angenehm. An beiden Tagen hatten wir sehr viele Gäste, sodass mehr als genug los war. Ich glaube, sie haben den erstmaligen Ausflug ins Ötztal sehr genossen. Jetzt sind sie wieder zurück in Lenz.



Sonnenuntergang gestern
Gestern war ich das erste Mal auf dem Nebelkogl, quasi dem Hausberg der Hütte. In ca. 20 Minuten ist man oben und kann eine wunderschöne Aussicht geniessen. Da bin ich sicher nicht das letzte Mal gewesen.

Sonst gibt es immer genug zu tun mit Frühstück richten, abwaschen, Essen richten, kochen, Zimmer putzen, Waschräume putzen, saugen, Wäsche waschen etc. :-) Mein Buch habe ich schon seit Tagen nicht mehr angefasst ;-)

Die Bauarbeiten schreiten voran, wenn auch langsam. Die einheimischen Arbeiten sind dabei die letzten Schindeln zu montieren. Heute sind mit dem "Exklusiv-Taxi" die deutschen Arbeiter gekommen: der grosse Helikopter musste extra für vier Büffel und vier Rucksäcke anfliegen... Aber ein Waschbecken vor den Klos ist "zu teuer"...

So, jetzt ist Zeit für ein Kaffee mit Gisela :-) Und aus dem Ofen duftet der Apfelstrudel - mmh!